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Das BBC-Politmagazin „Panorama“ (50) hat eine Woche vor der Veröffentlichung des Hutton-Reports ein bisher unveröffentlichtes Interview mit dem Waffenexperten David Kelly aus dem Jahr 2002 ausgestrahlt. Darin bejaht Kelly eine „unmittelbare Gefahr“ durch irakische Massenvernichtungswaffen: „Die Fähigkeit, sie binnen Tages- oder Wochenfrist scharf und einsatzbereit zu machen, ist da. Ja, hier gibt es eine Bedrohung.“ Kelly schränkte nach BBC-Angaben aber ein, seiner Meinung nach würde Saddam Hussein vor einem Einsatz der Waffen zurückschrecken, solange er nicht angegriffen würde. Die bisherige BBC-Position in der Kelly-Affäre ist damit diskreditiert. STG

Ein japanischer Filmproduzent (42) hat Zuschauer bestochen, um höhere Einschaltquoten zu erzielen. Eine Firma zur Erhebung von TV-Quoten verklagte den Mann am Donnerstag wegen Rufschädigung auf Schadenersatz in Höhe von umgerechnet 700.000 Euro. Der Produzent hatte Detektive angeheuert, um die bei der TV-Agentur unter Vertrag stehenden Zuschauer ausfindig zu machen. 18 Zuschauern wurden daraufhin mit Geld oder Einkaufsgutscheinen bestochen, sich seine Programme anzuschauen. (dpa)

Robert Mugabe (79), seit 23 Jahren Ministerpräsident in Simbabwe, muss einen Rückschlag im Kampf gegen die einzige unabhängige Zeitung seines Landes hinnehmen: Erstmals seit September ist am Donnerstag ist in gekürzter Form die Daily News wieder erschienen. In Harare kam es stellenweise zu Verkehrsstaus, weil Autofahrer einfach aus ihrem Fahrzeug stiegen, um die Zeitung zu kaufen. Ein ranghohes Gericht hatte die Behörden am Mittwoch angewiesen, die von Mugabe initiierte Belagerung der Redaktion zu beenden. (dpa/taz)