Wowereit wirbt schwule Touristen

„Da muss noch eine Riesenmarktlücke geschlossen werden“, sagt der Regierende Bürgermeister auf der ITB. Berlin habe größte schwul-lesbische Szene in Deutschland

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat die Bundeshauptstadt als attraktives Reiseziel für homosexuelle Touristen aus aller Welt angepriesen und sich für verstärkte Werbung um diese Zielgruppe eingesetzt. „Da gibt es eine Riesenmarktlücke, die noch geschlossen werden kann“, sagte Wowereit gestern auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB). Berlin habe vor Köln oder Hamburg die größte schwul-lesbische Szene in Deutschland.

Wowereit, selbst schwul, stellte gemeinsam mit der Deutschen Zentrale für Tourismus den neuen Reiseführer „Gayfriendly Germany“ vor. Die Broschüre richtet sich besonders an Homosexuelle in den USA.

Schwule und Lesben seien eine bedeutende touristische Zielgruppe für die Hauptstadt, betonte Wowereit. Weil es aber immer noch Ausgrenzungen gebe, sei es wichtig, dass die Stadt Weltoffenheit und Toleranz praktiziere und ihrem Ruf als „attraktiver Standort für Gays und Lesbians“ gerecht werde. „Also, kommt herbei!“, rief der Regierende zum Abschluss der Präsentation auf der ITB.

Anfang Mai nimmt Wowereit am „Equality Forum“, dem größten amerikanischen Kongress für Homosexuelle, teil. Deutschland ist in diesem Jahr Partnerland des Kongresses, der vom 28. April bis 4. Mai in Philadelphia stattfindet. Der SPD-Politiker spricht dort unter anderem über die Entwicklung der gesetzlichen Regelungen zur Homosexualität in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. DPA