Abweichlerin IV: Dagmar Metzger

Sie hat sich nicht zu korrigieren. Und ihre Grundhaltung ist bekannt. Die 49-jährige Landtagsabgeordnete aus Darmstadt mit der wirren Hochfrisur war von Anfang an gegen ein Regierungsbündnis ihrer Partei mit der Linken. Und sie hat zunächst als Einzelkämpferin auf Partei- und Unterbezirksparteitagen viel Kritik dafür einstecken müssen. Jetzt ist sie „froh, nicht mehr allein zu sein“.

Dagmar Metzger sieht sich als Vorkämpferin für „die Demokratie und das freie Abgeordnetenmandat“. Nie habe sie den „Bruch des Wahlversprechens“ akzeptiert. Dass es über sie und ihre drei Kollegen hinaus noch andere Landtagsabgeordnete gibt, die dem Linksbündnis kritisch gegenüberstehen, glaubt sie zu wissen. Viele seien oft frustriert aus Sitzungen der Fraktion oder der Parteigremien gekommen und hätten im persönlichen Gespräch ihre Bedenken artikuliert, sich aber angesichts der Mehrheitsverhältnisse nicht getraut, sich laut zu äußern.

Ihre Abneigung gegen die Linke leitet Metzger vor allem aus Erfahrungen in Berlin her, wo sie 1958 geboren wurde. Sie habe erleben müssen, wie entgegen allen offiziellen SED-Verlautbarungen die Mauer gebaut und ihre Familie zerrissen wurde, sagt sie. KPK