Tödliche Attacken im Irak

Neun Menschen getötet. US-Außenminister will alle Nato-Partner ins Irak-Boot holen. Gläubiger gesprächsbereit

BAAKUBA/WASHINGTON afp ■ Bei Feuerattacken im sunnitischen Dreieck nordwestlich von Bagdad starben mindestens neun Menschen, teilte die US-Armee gestern mit.

Nahe Falludscha wurde Mittwochabend ein Minibus beschossen, in dem neun irakische Mitarbeiterinnen eines Subunternehmens des US-Konzerns Halliburton unterwegs waren. Nördlich von Falludscha erschossen Unbekannte gestern zwei irakische Polizisten und einen Zivilisten. In Baakuba wurden Mittwochabend zwei US-Soldaten getötet, ein dritter schwer verletzt.

Bei einer Militäraktion spanischer Soldaten im Süden Iraks wurde der Kommandeur Gonzalo Perez García in der Nacht zum Donnerstag schwer am Kopf verletzt. In der Nähe von Kirkuk in Nordirak kam gestern nach Polizeiangaben ein Iraker durch einen Sprengsatz ums Leben.

US-Außenminister Colin Powell erwartet, dass sich bis Jahresende alle 26 Nato-Partner an der Stabilisierung Iraks beteiligen. Die USA und die Kriegsgegner Deutschland und Frankreich hätten sich „nach einer Phase der Irritation“ angenähert, sagte er. Alle, die gegen den Krieg gewesen seien, prüften, wie sie beim Wiederaufbau Iraks helfen könnten. Ein Regierungssprecher in Berlin bekräftigte gestern die Position von Rot-Grün, sich nicht militärisch in Irak zu beteiligen.

Im Bemühen um einen Schuldenerlass für Irak erzielten die USA einen Teilerfolg. Kuwait und Saudi-Arabien zeigten sich nach einem Besuch des US-Sonderbeauftragten James Baker zu Verhandlungen über Schuldenerleichterungen bereit.