unterm strich
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Kultur ist Chefsache? Dies Experiment ist gescheitert, meint der Deutsche Kulturrat. Oder, in Presseerklärungssprache: „Diese in Mode gekommene Integration der Kulturabteilungen in die Staatskanzleien der Länder ohne eigenes Ministerium ist eine deutliche Schwächung der Kultur“, verlautbarte die Spitzenorganisation der Bundeskulturverbände gestern. Der Kulturrat begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), das bei ihm angesiedelte Kulturressort nach der nächsten Wahl 2011 wieder abzugeben. „Doch warum will Klaus Wowereit den richtigen Schritt für die Kultur erst nach der Wahl im Jahr 2011 gehen?“ Vielleicht hat Wowereits Schritt ja auch Vorbildcharakter? Die Länder Schleswig-Holstein (2005), Nordrhein-Westfalen (2005), Berlin (2006) und Bremen (2007) hatten ihr Kulturressort der Staats- bzw. Senatskanzlei eingegliedert und damit darauf verzichtet, die Kultur in einem Ministerium anzusiedeln. Der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte dazu, Kultur gehöre zu den Kernaufgaben der Länder und müsse in den jeweiligen Landesregierungen verankert sein. Recht hat er.

Finanzkrise, wo ist dein Stachel? Ein Bild des russischen Avantgardekünstlers Kasimir Malewitsch ist in New York für 60 Millionen Dollar versteigert worden. Das sei die höchste Summe, die je bei einer Versteigerung für ein russisches Kunstwerk gezahlt wurde, berichtete das Auktionshaus Sotheby’s. Das Gemälde einer Balletttänzerin von Edgar Degas, das mehr als 40 Millionen Dollar bringen sollte, blieb dagegen hinter den Erwartungen zurück. Die „Danseuse au repos“ erzielte „nur“ knapp über 37 Millionen Dollar.