Islamisten zu langen Haftstrafen verurteilt

Vier Algerier müssen wegen Planung eines Bombenattentats in Straßburg für zehn bis zwölf Jahre hinter Gitter

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Im Frankfurter Islamistenprozess sind vier Algerier wegen eines geplanten Bombenanschlags in Straßburg zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Sie hätten mit zielgerichteter Tötungsabsicht gehandelt, sagte der Richter Karlheinz Zeiher bei der Urteilsbegründung am Oberlandesgericht. Das mit der Explosion einer Schnellkochtopfbombe geplante Blutbad hätte wahllos jeden treffen können, sagte er. Mit den verhängten Strafen zwischen zehn und zwölf Jahren wegen Verabredung zum Mord und Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion entsprach das OLG den Anträgen der Bundesanwaltschaft. Die Verteidigung hatte zwischen sieben und „deutlich unter zehn“ Jahren Haft beantragt.

Die von der Polizei in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag 2000 in Frankfurt ausgehobene Terrorzelle sei von einer Gruppe gewaltbereiter Glaubensbrüder um den Prediger Abu Doha in London mit dem Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt beauftragt worden, stellte Richter Zeiher fest. Eine Verbindung zu dem Terrornetzwerk al-Qaida sowie eine Beteiligung des französischen Geheimdienstes an dem Attentat seien in dem Verfahren nicht nachgewiesen worden.

inland SEITE 8