Neuer Stil

Er soll das Harburger Helms-Museum wieder attraktiver machen: Rainer-Maria Weiss ist designierter Direktor

Zum Publikumsmagneten soll Rainer-Maria Weiss das Harburger Helms-Museum umgestalten. Der künftige Direktor, der am 1. Juni beginnt, wurde gestern vorgestellt. Ein Jahr lang hat die Findungskommission – der Posten war seit Ralf Buschs Rücktritt im Februar 2002 vakant – nach einem Nachfolger gesucht. In Weiss, geboren 1966 im bayerischen Neuburg und derzeit Kustos am Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte, glaubt man einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben.

Weiss habe vor allem als Kurator der Ausstellung Menschen – Zeiten – Räume überzeugt, sagte Kultursenatorin Dana Horáková. Diese Schau sei „eine Werbeveranstaltung für Bodendenkmalpflege und Archäologie“ gewesen, betonte auch Weiss. Eine direkte Ankopplung der Bodendenkmalpflege ans Helms-Museum hat er deshalb gefordert, weil er weiß, dass allein dieses Thema den Bezug zum regionalen Publikum gewährleistet.

Wo die bodendenkmalpflegerische Kompetenz aber letztlich angesiedelt wird, ließ Volker Plagemann, Senatsdirektor in der Kulturbehörde, gestern offen. Noch in Planung sei das Konzept eines Archäologie-Zentrums am Domplatz, „und hier werden wir gern auf Herrn Weiss‘ Kompetenz zurückgreifen“.

Doch der will sich zunächst auf Harburg konzentrieren: „Ich könnte mir vorstellen, die Sammlung mittelfristig auf zwei der drei Häuser zu konzentrieren und die Alte Feuerwache, in der derzeit die stadtgeschichtliche Dauerausstellung residiert, nicht zu halten“, sagt Weiss. Wissenschaftlichen Ehrgeiz – dessen Kultivierung man Ralf Busch vorgeworfen hatte – wird sich Weiss vorläufig versagen: „Natürlich muss die Forschung, deren Ergebnisse wir publikumsfreundlich präsentieren wollen, fundiert betrieben werden. Doch dies werde ich an die Mitarbeiter hier im Haus delegieren.“ Petra Schellen