Temporär und visionär

Rund 150 Studierende aus Hamburg und Lüneburg reisten gestern per Bahn nach Winsen (Luhe), um dort eine „temporäre Universität“ zu gründen. In dem kleinen Ort mit 32.000 Einwohnern zog die Studi-Menge singend durch die Einkaufsstraßen. Passanten erhielten Flugblätter, auf denen die Demonstranten Bildungs- und Sozialabbau beklagten.

Die Studenten riefen schließlich auf dem Schlossplatz der Stadt die Neugründung einer visionären Universität aus, die „Bildung als frei zugängliches Gut versteht, studentische Mitbestimmung fördert und Wissenschaft keinem Wirtschaftsprimat unterordnen will“. Anschließend wurden Fachbereiche und Studiengänge wie „Mentale Randale“, „Postkapitalismus“ und „Gerechtologie“ gegründet. Auch Bürgermeister Bodo Beckedorf (CDU) schaute vorbei. Er schrieb sich spontan für Kunstwissenschaft ein.

Text und Foto:
pati