Nachwuchs zankt
: Spionage vorgeworfen

Ungastlich gibt sich die Jugendorganisation der Partei Rechtsstaatlicher Offensive. So hat die Junge Offensive Nord (JO-Nord) jetzt den Hamburger Jungliberalen „Spionage“ vorgeworfen, nachdem deren Vize-Chef Jan Christopher Witt eine Klausurtagung des Offensive-Nachwuchses besucht hatte. „Ich bin schockiert“, ließ deren Vorsitzender Kevin Bösche per Pressemitteilung wissen. Er argwöhnte, die FDP versuche an „konstruktive Ideen unserer Partei durch deren Jugendorganisation zu gelangen“. Der liberale Nachwuchs ließ das nicht auf sich sitzen und wies gestern flugs in einer eigenen Meldung den Spionage-Vorwurf als „böswillig“ zurück.

Die JO-Nord will Ziele ihres Programms jetzt sogar bei den Jungliberalen wiedergefunden haben. „Es kann natürlich auch sein“, mutmaßt Bösche, dass Witt „aus Frust über die FDP vorfühlen wollte, ob er künftig bei uns vernünftige Politik“ machen könne. Offensive-Chef und Zweiter Bürgermeister Mario Mettbach höchstselbst nannte den Besuch „ein beschämendes Verhalten“. Zugleich freute er sich, dass die „Konzepte“ seiner Partei „heiß begehrt sind und viele die abkupfern wollen“. Nur der Weg sei „untragbar“.

Die Jungliberalen wiesen die Vorwürfe indes als „böswillige Unterstellungen“ zurück. Der Besuch von Veranstaltungen anderer polititischer Jugendorganisationen sei ein „elementarer Bestandteil“ ihrer Arbeit, um sich einen „ungefilterten, objektiven Eindruck“ zu verschaffen. Solche Visite sei nicht Spionage, sondern „gute demokratische Gepflogenheit“. Vize-Chef Witt versicherte, seine politische Heimat nicht zu verlassen. Die Junge Offensive sei „träge und konservativ“. WEI