Hilfestellung bei der Pflege

Neue unabhängige Beratungsstelle für Angehörige von Demenz-Kranken eröffnet. In den Stadtteilen soll es dezentrale Gruppenangebote geben, um vor Ort zu entlasten

Bremen taz ■ Für Angehörige von Demenz-Kranken gibt es seit Januar eine neue, unabhängige Beratungsstelle. Nachdem im März 2003 die Beratung der Arbeiterwohlfahrt für pflegende Angehörige dichtgemacht worden war (taz berichtete), hat die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (LAG) nun ein befristetes Projekt „zur Neuorientierung und Vernetzung der Bremer Angebote gestartet“. Herausgekommen ist dabei eine Träger-unabhängige, zentrale Beratungs- und Koordinierungsstelle, für die eine Psychologin eingestellt wurde.

Zusätzlich soll es künftig in allen Bremer Bezirken spezielle Gruppenangebote für pflegende Angehörige geben. „Es ist ein sehr positiver Ansatz, dass Angehörige nun in der Region Beratung und Entlastung erhalten“, lobt Hans-Heinrich Schmidt aus dem Sozialressort das neue Beratungskonzept.

Die Trägerschaft der lokalen Angebote übernimmt jeweils ein Wohlfahrtsverband – vertreten sind die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Paritätische Wohlfahrtsverband. Bei den jeweiligen Trägern vor Ort habe es für das Projekt, so Schmidt, keine Neuanstellungen gegeben, die Arbeit werde auf Honorarbasis geleistet.

Die Finanzierung des gesamten Projekts, das auch wissenschaftlich begleitet wird, habe man zunächst für drei Jahre in trockenen Tüchern – die Pflegekassen und das Land Bremen übernehmen je die Hälfte der nötigen Summe. Bei positiver Resonanz gebe es, so Schmidt, eine „Option auf eine fünfjährige Laufzeit“.

Bevor das komplette Angebot und weitere Einzelheiten im Februar der Bremer Öffentlichkeit präsentiert werden, können Interessierte bereits ab dem kommenden Montag ein Angebot des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Kreisverband Mitte nutzen: Dort trifft sich erstmals eine offene Unterstützungsgruppe, in der Pflegende und Angehörige von Demenz-Kranken fachlichen Rat holen und sich austauschen können. Das Angebot soll im vierzehntägigen Rhythmus stattfinden und ist zunächst kostenlos.nap

Zentrale Beratungsstelle ☎ 790234, Gruppe für Angehörige von Demenz-Kranken ab Mo, 26.01., 15-17 Uhr, DRK-Haus 1, Wachmannstr. 9, Raum 305