Koch gerettet

Sehr geehrte Frau Everts, sehr geehrte Frau Tesch und sehr geehrter Herr Walter,

ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen, die Mehrheit gegen Koch gebrochen zu haben. Immerhin hat er neun Jahre in Hessen sehr gute Arbeit geleistet, gefährliche Bildung durch Studiengebühren gestoppt, Uni-Kliniken endlich privatisiert, härtere Jugendstrafen gefordert, die brutalstmögliche Aufklärung in der seine Partei betreffenden Spendenaffäre versprochen und nicht zu vergessen, mit Parolen gegen Ausländer und deren Bleiberecht vor fünf Jahren einen prima Wahlkampf gemacht.

All das zeichnet einen Mann wie Koch doch aus, weiter geschäftsführend im Amt zu bleiben. Eine linke Mehrheit zu nutzen, um ihn auszuhebeln, wäre in dieser Situation nicht nur sehr unverantwortlich, sondern „eine Belastung für Hessen“.

Zwar wünscht sich Herr Koch Neuwahlen, aber was sollten sie ihm bringen? Eine schwarz-gelbe Mehrheit etwa? Wohl kaum. Die haben sie doch schon beim letzten Mal verloren. Und bei der seriösen Arbeit Ihrer Partei werden sicherlich noch viel mehr Leute SPD wählen als noch am Anfang des Jahres. Sollte es denn wirklich dazu kommen, wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der kinderleichten Mobilisierung Ihrer Wähler. KALLE ERLACHER, Berlin

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.