Bauhaus kann bauen

Senat beschließt Erweiterungsbau für Bauhaus-Archiv, muss aber noch Investor suchen. Neue Direktorin freut sich

Der Kultursenator sieht „eine nur positive Entscheidung“, die Nutznießer jubeln. Was allein fehlt für die gestern vom Senat beschlossene Erweiterung des Bauhaus-Archivs in Tiergarten, ist ein Investor. Der würde vom Land den derzeitigen Museumsparkplatz erhalten und darauf ein mehrgeschossiges Bürohaus hochziehen können. Im Gegenzug bekäme das Archiv mietfrei 1.850 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche im Erdgeschoss des neuen Gebäudes und das Land rund 1 Million Euro für seinen maroden Haushalt. Senator Thomas Flierl (PDS) gab sich zuversichtlich für eine Ausschreibung, konnte aber gestern noch von keinem konkreten Interessenten berichten.

Der Erweiterungsbau soll in als Private-public Partnership errichtet werden. Dafür will das Land nun ein Bieterverfahren ausloben, um einen Privaten ins Boot zu holen. Für die zukünftige Museumsleiterin Annegret Jaeggi bedeutet der Senatsbeschluss ein Geschenk zum Amtsantritt. Sie hoffe sehr, dass das Land den „nötigen Erweiterungsbau für die Sammlung und Wechselausstellungen“ auf den Weg bringen werde. Das Bauhaus-Archiv platze aus allen Nähten.

Jaeggis Vorgänger Peter Hahn, der sich jahrelang für den Neubau stark gemacht hatte, war nach 18 Jahren als Museumsleiter am Montagabend verabschiedet worden.

Das Bauhaus-Museum sammelt Arbeiten der Künstler und Schüler des 1919 von Walter Gropius in Weimar begründeten Reforminstituts. 1979 zog das Museum an seinen jetzigen Standort am Landwehrkanal. Laut Flierl ist die Erweiterung seit dem Einzug geplant, da die rund 1.000 Quadratmeter bisherige Fläche nie ausreichten. Mit dem gestrigen Senatsbeschluss setzte sich Flierl offenbar gegen Forderungen der Finanzverwaltung nach einer höheren Eigenbeteiligung der Kulturverwaltung durch. Finanzsenator Sarrazin (SPD) habe seine Bedenken zurückgestellt, so Flierl. Der habe in Abwägung von Erlös und Umsetzbarkeit Flierls Vorschlag akzeptiert, sagte Finanz-Sprecher Claus Guggenberger. STA, ROLA