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: Ratlos an der Elbe

„Durch die Nacht mit H. P. Baxxter und Heinz Strunk“, 0.00 Uhr, Arte

Ein Paar zum Niederknien, eigentlich: Hier der humorbegabte Künstler Heinz Strunk, Autor des Bestsellers „Fleisch ist mein Gemüse“, Studio Braun-Ausdenker. Und dort H. P. Baxxter, die blondierte Hyper-Hyper-Frontsau der Hitmaschine Scooter, jüngst vom Musikmagazin Spex zum dadaistischen Sprachkünstler geadelt.

Für das Format „Durch die Nacht mit …“ haben die zwei einen gemeinsamen Abend in Hamburg verbracht. Strunk ist ein Pop-Phänomen mit hohem Unterhaltungswert, und Baxxter steht ihm diesbezüglich in nichts nach. Umso erstaunlicher, dass aus dem Treffen der beiden nur eine mittelmäßige Sendung herausgekommen ist.

Es wird höflich miteinander gesprochen über die schlimmen Anfangsphasen künstlerischen Schaffens in Norddeutschland, und nebenher arbeiten Baxxter und Strunk die Drehorte ab, die sich die Produktionsfirma für sie überlegt hat: Sie werden zum Einkaufen in einen Designerladen geschickt (Baxxter: „Heinz, ist nicht so dein Style, oder?“), lungern kurz im Hamburger Schauspielhaus herum und statten auch Rocko Schamonis „Pudel Club“ einen Besuch ab. „Ist das hier Rock ’n’ Roll?“, fragt Baxxter, und Strunk antwortet: „Nein.“ Was soll man auch machen am Ende eines bescheidenen Abends?

Es stehen die beiden Männer im Dunkeln mit ihren Bierflaschen an der Elbe und gucken ratlos in die Gegend. JOANNA ITZEK