spd-kritik an von Beust
: Der Letzte macht das Licht aus

Die CDU hat ein glänzendes neues Wahlargument dazu gewonnen, und die SPD hat es ihr frei Haus geliefert. Mit den Attacken gegen Bürgermeister Ole von Beust, seine angeblich mangelnde Arbeitswut, seine Vorliebe für Sylt-Wochenenden und seine Neigung, nicht bis in die Nacht Akten zu lesen, hat sich die SPD ein Eigentor geschossen.

Kommentarvon PETER AHRENS

Die ChristdemokratInnen haben nun beste Gelegenheit, sich als die wahren Hanseaten herauszuputzen, die solche persönlichen Angriffe nicht für notwendig erachten und sich aus Schlammschlachten tunlichst heraushalten. Ob das stimmt oder geheuchelt ist, ist letztlich zweitrangig – bei der WählerIn kommt solch ein demonstrativer Fairnessgestus jedenfalls gut an.

Außerdem ist reines Aktenfressen allein keine politische Qualifizierung. Wer in der Politik ist, muss arbeiten – kein Zweifel. Aber wichtiger als möglichst lange das Licht im Amtszimmer brennen zu lassen ist im politischen Kampf die Frage, ob ein Bewerber so etwas wie ein stringentes Programm, gar eine Vision anzubieten hat – und ob er als Mensch überzeugend wirkt. Das große Vorbild aller SozialdemokratInnen in dieser Hinsicht heißt Willy Brandt – als Arbeitstier war der nicht bekannt.