Nähe zur Kunst

Architektenkammer fordert Neugründung einer Bauakademie, fernab der Hebebrandtstraße

Im Konflikt um die Zukunft der Architekturausbildung in Hamburg hat sich jetzt die Architektenkammer mit einem konkreten Vorschlag zu Wort gemeldet. Sie fordert die Neugründung einer eigenständigen Bauakademie mit „örtlicher Nähe“ zu den Ausbildungsstätten von Kunst und Gestaltung. Bei praktischer Betrachtung der Alternativen kann dies auf den Standort der leer stehenden Frauenklinik Finkenau hinauslaufen. „Auf gar keinen Fall sollte der Standort an der Hebebrandtstraße sein“, sagt Kammer-Geschäftsführer Ullrich Schwarz. Dies würde symbolisieren, dass die Architektur bei der Fachhochschule bleibt.

Gegenwärtig werden Architekten an zwei Standorten ausgebildet, der Hochschule für bildende Künste (HfbK) am Lerchenfeld und der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW, ehemals Fachhochschule) in der City-Nord. Die Dohnanyi-Strukturkommission schlägt vor, diese beiden Fachbereiche am Standort der HAW zusammenzufassen. Dies stößt allerdings auf den Widerstand der HfBK, die die Architektur wegen der interdisziplinären Bezüge behalten will. Laut Schwarz hält jedoch auch die HAW-Architekten nicht viel am Standort Hebebrandtstraße. Diesen zu wählen wäre „kontraproduktiv“ und widerspreche dem „ausdrücklichen Willen der betroffenen Fachbereiche“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kammer. Mit dem Standort Finkenau, der direkt neben der Kunsthochschule Lerchenfeld liegt, oder einem anderen neu gewählten Ort könnten sich dagegen wohl alle Beteiligten anfreunden. KAIJA KUTTER