Beendet diese Schrumpfmusik

Betr.: „Eingetrübtes Glück: Media-Analyse für RadioBremen“, taz bremen vom 06.03.03

Nun ist er also endlich doch noch gefunden, der NordwestRadiohörer: Der gemeine (!) NWR-Hörer versteckt sich mutig vor dem Programm hinter dem Komma – aus reiner Notwehr. Rückt man ihm jetzt noch weiter zuleibe, besteht die Gefahr, dass er um noch eine Stelle zurückweicht. RadioBremen2 war angeblich zu teuer für seine zwei bis drei Prozent Hörer.

NordwestRadio ist kaum billiger [Anm. d. Red.: Hier irrt der Leser: Radio Bremen zahlt für das NordwestRadio rund drei Millionen Euro jährlich, RB 2 hingegen kostete etwa 8,5 Millionen Euro]. Das NordwestRadio wird aber noch weniger angenommen (0,5 bis 0,8%), ist dabei aber nicht mal wenigstens elitär, sondern nur noch stümperhaft, überflüssig tagsüber, also unterm Strich noch teurer. Das stimmt lyrisch ...

NWR-Abschalt-Hymne (Auszug): Wir woll‘n nicht mehr am Sender dreh‘n,wir wollen Köpfe rollen sehn. Es habe jetzt ein schnelles Ende das täglich schmerzende Gesende. Hörer vergraulen war nicht schwer, sie zu gewinnen aber sehr. Wir, die Köpfe des Nordwestens, wussten es schon lange bestens,dass ein Programm zu teuer ist, wenn‘s keiner hört und nicht vermisst. Dass es beim Bügeln nicht sehr stört,ist keinen knappen Euro wert. Schickt heim die Praktikanten, die Plauder- und die (Dilet)tanten, beendet diese (Sch)Rumpfmusik, beschert uns endlich Ätherglück!

Jochen Ehlers, Bremen