Klassiker im Kino 46

Von Fritz Lang zu Frederico Fellini: Daas Waller Lichtspielhaus zeigt sieben Filme der „alten Meister“

Jean Cocteau, Frederico Fellini, Fritz Lang – große Namen, große Filme, die die Kinowelt nach wie vor beeinflussen. Wenn aber ein Film der „alten“ Berühmtheiten im Fernsehen läuft, dann nur nach 23 Uhr. Und auf den großen Leinwänden tauchen sie sowieso nur noch selten auf.

Walter Kirchner möchte mit seinem Filmverleih „DIE LUPE“ dafür sorgen, dass die Klassiker wieder im Kino zu sehen sind. Deshalb tourt er derzeit mit einem Paket aus sieben Filmen durch die Republik und macht damit vom 13.3. bis zum 18.3. in Bremen im Kino 46 Station. Mit dabei: „La Strada“ und „La dolce vita“ von Fellini, „Der Idiot“ von Georges Lampin, „Rom, offene Stadt“ von Roberto Rossellini, „Orphée“ und „La Belle et la Bete“ von Jean Cocteau und Fritz Langs „M – eine Stadt sucht einen Mörder“. Alles Klassiker, zum Teil mit erstaunlichem Aktualitätsbezug.

Lang beschäftigte sich in „M“ beispielsweise schon 1931 mit der Selbstjustiz und dem psychologischen Aspekt der Rache. In dem Film liefert sich eine Verbrecherbande einen Wettlauf mit der Polizei um die Ergreifung eines Kinderschänders. In Anbetracht der Tatsache, dass heute britische Boulevardzeitungen die Namen ehemaliger Kinderschänder abdrucken und zur Lynchjustiz aufrufen, bekommt der Film eine erschreckende Aktualität und verleiht dem Film fast einen hellseherischen Charakter.

Ein Reiz dieses Programms ist sicher das Wiederentdecken von Zitaten: Sei es Beleuchtung, Kamerafahrten oder Montagetechniken, die Techniken der alten Meister finden sich mehr oder weniger deutlich in den Produktionen von heute. Einen genauen Programmüberblick gibt es in der aktuellen Kinotaz. GK