Vielen Dank für die Blumen

„Man könnte sich im Zuge der Bremer Kulturhauptstadt-Bewerbung auch um ein Literaturhaus bemühen“ sagte Kultursenator Hartmut Perschau (CDU) gestern in seiner Eröffnungsrede zur Verleihung des Bremer Literaturpreises im Rathaus. Zu ehren galt es den Berliner Lyriker Lutz Seiler (Mitte), der den mit 15.500 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2004 erhielt, und zwar für seinen Gedichtband „vierzig kilometer nacht“ (taz berichtete). Den mit 5.500 Euro dotierten Förderpreis erhielt der junge Prosa-Autor Jörg Matheis für seinen Erzählband „Mono“. Und neben den Literaten gab es noch etwas zu feiern, nämlich den Preis an sich: In seiner Festrede berichtete Wolfgang Emmerich von der Bremer Uni von der Geschichte des Preises, der gestern zum 50. Mal verliehen wurde. Geboren wurde der Preis 1953 vom Bremer Senat, gleich 1959/60 erlebte die Auszeichnung einen denkwürdigen Eklat: Die Jury hatte Günter Grass als Preisträger nominiert und der Senat verweigerte der Entscheidung seine Zustimmung. „An dieser Peinlichkeit wird hier und da immer noch genagt“, sagte Perschau – für die nahe Zukunft allerdings wird der Preis erst mal einigen Rückenwind bekommen: Die Öffentliche Versicherung Bremen wird das Preisgeld in den Jahren 2005 bis 2010 um jährlich 6.000 Euro aufstocken. Der Bremer Literaturpreis wird in dieser Zeit mit 20.000, der Förderpreis mit 6.000 Euro dotiert sein.kli / Foto: von der Fecht