NACHTRAG

Im taz.mag vom 9. Oktober 2004 war ein Porträt über Nana Mouskouri zu lesen: „War nie verrückt genug“ lautete die Überschrift, welche ja schon das Lob enthielt, dass eine Entertainerin nicht irre sein darf, um mehr als zwei Jahre im Bühnengeschäft zu überleben. Die Memoiren der gebürtigen Griechin sind nun auf Deutsch im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag (492 Seiten, aus dem Französischen von Ulrike Lelickens, 19,90 Euro) erschienen. Der Buchtitel („Stimme der Sehnsucht“) ist offenbar gewählt worden, um das allerödeste Klischee über die „Weiße Rosen aus Athen“-Chanteuse noch eine Drehung weiter auszuwringen – aber was soll’s: Es ist perfekte Lektüre für dunklere Zeiten, illustriert mit vielen Lichtbildern. Im Wallstein Verlag ist ein Buch erschienen, welches nahtlos anzuknüpfen scheint an den thematischen Schwerpunkt des taz.mags der vergangenen Woche: Auskünfte über den Ersten Weltkrieg. „Endzeit Europa. Ein kollektives Tagebuch deutschsprachiger Schriftsteller, Künstler und Gelehrter im Ersten Weltkrieg“, herausgegeben von Peter Walther (Göttingen 2008, 432 Seiten, 29,90 Euro). Eine Ausstellung hierzu findet vom 9. November bis 8. Februar kommenden Jahres im Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum des Schlosses Rheinsberg oberhalb von Berlin statt. Buch wie Exposition sind unbedingt empfehlenswert. Reinhard Krause hat am 15. Dezember 2001 im taz.mag hinreißend die peruanische Sängerin Yma Sumac gewürdigt: „Sängerin mit U-Bahn-Power“ – eine Femmage auf eine Legende. Vor sieben Tagen ist sie, geboren als Nachfahrin der Inka, 1922 in Ichocan, im Alter von 86 Jahren in Silver Lake bei Los Angeles gestorben. Wer hören will, was die Welt mit ihr verloren hat: Ihre CDs sind im Internetfachhandel gut erhältlich.