firmen an der uni?
: Hände weg von Studentendaten

Die Einladungen von McKinsey, die die Freie Universität ausgewählten Studierenden geschickt hat, erscheinen harmlos. Denn die einen werden sich über die Chance auf einen Job freuen. Und wer die Post nicht haben will, kann sie ja wegwerfen. Problem erledigt? Im Gegenteil!

CONTRA VON GEREON ASMUTH

Heutzutage kommt keine Institution mehr ohne umfangreiche Datenbanken aus. Universitäten wissen alles über den Leistungsstand der Studierenden. Krankenkassen über den Gesundheitszustand der Versicherten. Finanzämter über die Einkommensverhältnisse der Steuerzahler. Sie benötigen dieses Wissen, um ihre Arbeit zu erledigen.

Davon profitiert letztlich die jeweilige Kundschaft. Deshalb – und nur deshalb – ist man bereit, seine Daten speichern zu lassen. Stets im Vertrauen darauf, dass dieses Wissen nur für den ursprünglichen Zweck verwendet wird. Denn solche Daten wecken zwangsläufig Begehrlichkeiten.

Dieses Vertrauen verletzt die Uni, wenn sie ihre Datensätze im Interesse Dritter filtert. Da hilft es auch nichts, wenn die FU Betroffenen nun im Nachhinein generös gestattet, sich von der Verteilerliste streichen zu lassen. Sie hätte umgekehrt um Erlaubnis bitten müssen, das ihr anvertraute Wissen für Dritte auszuwerten. Bei jedem einzelnen Studierenden.