Gebildete öfter auf Demos

BERLIN taz ■ Wer dachte, auf der Friedensdemonstration am 15. Februar in Berlin habe sich ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung auf der Straße befunden, irrt. Gegen den drohenden Irakkrieg haben mehr Junge als Alte und mehr Gebildete als Ungebildete demonstriert. Eine Studie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt, dass die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen deutlich überrepräsentiert war. Der Bildungsgrad der Demonstranten lag weit über dem Durchschnitt: 75,9 Prozent der Befragten hatten Abitur, Arbeiter waren mit 4,4 Prozent vertreten. 65,5 Prozent hatten keine Religionszugehörigkeit, von den Übrigen waren dreimal mehr evangelisch als katholisch. Als Grün-Wähler entpuppten sich 52,9 Prozent, der CDU neigten bloß ein bis zwei Prozent zu. Im Rahmen der WZB-Umfrage wurden 1.430 Fragebögen verteilt, von denen 725 ausgefüllt zurückgegeben wurden. Die Erhebung geht auf eine Initiative von Antwerpener Wissenschaftlern zurück, die das Demo-Aufkommen am 15. Feb-ruar in Europa und den USA einschätzen wollten. Die Ergeb-nisse aus Belgien stehen noch aus. UWI