Rooney schadet dem Frieden!

Betr.: Die Debatte um Martin Rooney, u.a. taz bremen vom 4.3.

Die Menschen wollen Bush’s Irak-Krieg nicht. Sie gingen und gehen auf die Straße, – Rooney, Giordano, Biermann & Co. denunzieren sie als blauäugig. Die Menschen wissen um die Diktatur im Irak. Aber das undifferenzierte Embargo und Krieg lösen das Problem nicht, derweil die Finanzwelt die Auslandskonten all der Saddams nicht antastet, auch um das US-Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Auch ich – seit 1957 in der CDU – ging mit und trage den Anti-Kriegs-Button der Evangelischen Kirche; ich bete mit dem Papst für Frieden und eine gerechte internationale Ordnung; ich gratulierte Gauweiler MdB-CSU für das Anti-Kriegs-Engagement, wiewohl mich vieles von ihm trennt. Sind wir alle blauäugig? Ich stritt für die Nachrüstung und befürwortete den Irak-Krieg nach Kuweits Annexion. Gegen den imperialen US-Krieg um Weltmacht und Öl wider die UN-Charta aber streite ich mit dem „alten Europa“. Seine Einheit möge ein Pfeiler transatlantischer Partnerschaft werden (Kennedy), nicht Bush-kriegerische Unterwürfigkeit der Willigen, und Frieden im Orient bewirken. Denn nicht der heutige Irak bedroht Israel; die völkerrechtswidrige Besetzung von Ost-Jerusalem, Westbank und Gaza-Streifen, die Besatzungspolitik der verbrannten Erde zeugen Hass und Terror. Ist nun Antisemit, wer völligen Rückzug fordert und Sharon Mörder nennt, der auf große Verluste der Palästinenser zielt und das Gefühl einer Niederlage in ihrem Bewusstsein verankern will? Giordano (auch ich weiß, was Verfolgung ist), Rooney und ihre Freunde schaden Israel und dem Frieden. Alte Verdienste können es nicht aufwiegen! Prof. Dr. iur. Erich Röper, Bremen