das wetter: das mädchen
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Lisa war schön. Wunderschön. Sie hatte pechschwarze Haare, stahlblaue Augen und tiefrote Lippen. Gott konnte sich an kein siebenjähriges Mädchen erinnern, das ihm je so gut gelungen war wie Lisa. Die Jungs standen Schlange bei ihr. Stolz präsentierte sie ihre neuen Rollschuhe. Und jeder wollte mit ihr spielen. Sie überboten sich förmlich, um vielleicht nur ein kleines Stück ihrer Sympathie zu erhaschen. Ein Junge wollte mit ihr Fallschirm springen gehen, ein anderer lud sie ein auf die Jacht seines Vaters. Die Zeit verging. Und plötzlich war sie vierzig. Die Kinderrollschuhe an ihren Füßen drückten. Ich hätte gern Kinder gehabt, dachte sie, als die erste Träne über ihr Gesicht ran.