UNO schickt Team in den Irak

Kofi Annan gibt grünes Licht für Delegation zur Prüfung der Sicherheitslage für Wahlen. Weißes Haus überprüft Erkenntnisse über ABC-Waffen. Fünf Tote bei Attentaten in Irak

BAGDAD ap/rtr/taz ■ Zur Prüfung der Sicherheitslage für Wahlen wollen die Vereinten Nationen eine Delegation nach Irak entsenden. UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte sich gestern bei einem Besuch in Paris bereit, diesem Wunsch der USA nachzukommen. Er verlangte allerdings Garantien für die persönliche Sicherheit der UN-Mitarbeiter. Darüber hinaus hält er nach eigenen Worten eine Stationierung von multinationalen Streitkräften mit einem Mandat der UNO im Irak für möglich. Die Entsendung einer Friedenstruppe unter Führung der UNO sei dagegen derzeit undenkbar. „Ich glaube nicht, dass sich die Frage nach der Entsendung von Blauhelmen im Moment stellt,“ so Annan.

Die US-Regierung bemüht sich derweil um eine Relativierung der Äußerungen ihres Exwaffeninspekteurs David Kay. „Saddam Hussein war eine gefährliche und zunehmende Bedrohung“, betonte der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, am Montag. Das Weiße Haus wolle jetzt die Geheimdiensterkenntnisse aus der Zeit vor dem Krieg mit den Ermittlungen der US-Waffeninspektoren vergleichen. US-Außenminister Powell wiederholte, es sei eine „offene Frage“, ob Irak vor Kriegsbeginn Massenvernichtungswaffen hatte. Kay hatte am Wochenende gesagt, seiner Auffassung nach habe Bagdad 2003 keine solchen Waffen besessen.

Unterdessen setzt sich die Serie der Anschläge auf Angehörige der Koalitionstruppen wie auf Zivilisten im Irak unvermindert fort. Bei einem Attentat auf einen US-Konvoi sind gestern im Westirak nach Angaben des arabischen Nachrichtensenders al-Dschasira drei US-Soldaten getötet worden. Ein US-Soldat und drei Iraker seien durch die Detonationen verletzt worden.

Ebenfalls gestern wurden zwei irakische Polizisten getötet, als unbekannte Angreifer ihren Kontrollpunkt am Zugang zu einem Wohngebiet der Stadt Falludscha mit Maschinenpistolen attackierten. Zwei weitere Polizisten wurden lebensgefährlich verletzt, so al-Dschasira.