NRW unterm Schnitt

Das Land Nordrhein-Westfalen liegt nach der Auswertung der IGLU-Grundschulstudie im internationalen Mittelfeld

DÜSSELDORF taz ■ Die Grundschulkinder Nordrhein-Westfalens liegen mit ihrer Lesefähigkeit im deutschen Bundesländer-Vergleich an vierter Stelle. An der Studie haben sich sechs Bundesländer beteiligt. Was Schulministerin Ute Schäfer (SPD) an den Ergebnissen der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) freut, ist, dass die Kinder NRWs klar über dem internationalen Durchschnitt liegen.

Das schlechte Abschneiden der Schüler mit Migrationshintergrund bestätige sie in ihrer Politik, sagte Schäfer gestern in Düsseldorf. Die Regierung habe mit der früher beginnenden vorschulischen Förderung den richtigen Weg eingeschlagen, sagte die Ministerin. Die IGLU-Studie beleuchtet die Fähigkeiten von Kindern aus der vierten Grundschulklasse. Bernhard Recker, bildungspolitischer Sprecher der CDU Fraktion im Landtag, zeigte sich enttäuscht über das Abschneiden des Landes. Der vierte Platz sei Mittelmaß. Was gebraucht werde, seien keine neuen Reformprojekte, vielmehr solle die Landesregierung den Unterrichtsausfall wirkungsvoll bekämpfen, so Recker.

Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung in Nordrhein-Westfalen, Udo Beckmann, sagte, das Ergebnis der Studie sei Beleg für die gute Arbeit der Lehrer, die trotz der im internationalen Vergleich geringen Investitionen geleistet würde. Die Benachteiligung der Migrantenkinder zeige allerdings, dass die Diskussionen über Eliteförderung die notwendige Breitenförderung verdecke. KOK