Am Markt orientiert

Die diesjährige LitCologne bietet einen Überblick über neue und ältere Literatur aus Europa und Nordamerika

KÖLN taz ■ Kulturdezernentin Marie Hüllenkremer streichelte die Kölner Seele: Sie erhob die Domstadt zur „Literaturstadt“. Andere sprachen gestern bei der Vorstellung der 4. LitCologne im Hyatt gar von „Literaturhauptstadt“. Werner Köhler, Ko-Organisator des jährlichen Bücherfestivals, rückte alles zurecht, nannte solche Einschätzung „kölsche Besoffenheit“, lobte aber auch, dass Lesungen, anders als etwa in Düsseldorf, in Köln besonders intensiv genossen würden. Ab 17. März haben die Kölner wieder fünf Tage lang Gelegenheit, dieser Leidenschaft nachzugehen.

87 Veranstaltungen mit rund 240 Mitwirkenden werden angeboten. Darunter viele bekannte Namen: Dario Fo, Max Biller, Gerhard Polt, Nick Hornby, Rocko Schamoni, Alexander Kluge, der Finne Numminen (kommt mit Tangoband), Ha Jin oder Jacques-Pierre Amette, frischgebackener Prix-Goncourt-Preisträger. Sie lesen allein, werden gelesen – etwa von Hannelore Elsner – oder treten paarweise auf. Für Kinder gibt es die „lit.kid“. Dank Unterstützung der Imhoff-Stiftung konnten hier die Eintrittspreise auf 4 und 2 Euro für Klassenlesungen gesenkt werden.

Die LitCologne bietet einen, so gibt Köhler zu, „subjektiven“ Überblick über neue und ältere Literatur. Und einen, der sehr am westeuropäischen und nordamerikanischen Marktgeschehen orientiert ist: Autoren etwa aus Osteuropa oder Afrika fehlen. Auf solche Themenschwerpunkte wird verzichtet. Künftig will man sich aber verstärkt dem regionalen Nachwuchs widmen. Den Anfang macht „Hoch hinaus“ am 20. März mit acht Newcomern. JÜRGEN SCHÖN

Der Vorverkauf hat begonnen. www.litcologne.de