Doch keine Kita-Plätze

Senat hält mit Mühe, Not und viel Geld nur das jetzige Angebot aufrecht, kritisieren GAL und FamilienPower

Ein Tag nach der Bekanntgabe des Nachtragshaushaltes über 40 Millionen Euro für die Kitas gibt es erneute Kritik. Matthias Taube vom Verein FamilienPower sagte, Bürgermeister Ole von Beust (CDU) habe bewusst die Krippenkinder von der Gutscheinvergabe ausgenommen, weil diese den größten Teil der Unversorgten ausmachten. „Hier fehlen noch mal 20 Millionen Euro“, schätzt Taube.

Zu ganz ähnlichen Zahlen kommt GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch. Sie hat auf der Datenbasis von kleinen Anfragen errechnet, dass allein 2.400 der 6.000 unversorgten berufstätigen Eltern einen Krippenplatz brauchen und somit leer ausgehen. Etwa 1.000 Eltern bekämen ab August einen Hortschein. Von den übrigen 2.600 Eltern der Drei- bis Sechsjährigen hätten die meisten bereits einen Vierstundenplatz. Der Bürgermeister schaffe hier also keine neuen Plätze, sondern bewillige lediglich eine „Aufstockung“ derselben auf sechs oder acht Stunden. Goetsch: „Immer mehr Geld und keine neuen Plätze. Dieser Blindflug des Senats muss beendet werden.“

Unterdessen berichtet GEW-Kita-Referent Jens Kastner, dass die Bezirke angewiesen wurden, alle Gutscheine bis zum 31.12. 2004 zu befristen. Laut Behördensprecher Alexander Luckow sei dies eine Vorsichtsmaßnahme, die nach dem 11. Februar zurückgenommen werde, wenn die Bürgerschaft die 40 Millionen Euro beschließt. Die Bezirke wussten gestern von diesem Szenario noch nichts. KAJ