Mit viel Toast zum großen Moos

In seinem Stück „Schwarze Milch“ wirft Wassili Sigarew Schlaglichter auf die Überlebensstrategien im heutigen Russland

„Schwarze Milch“ im Gorki Studio. Premiere heute, 20 Uhr. Vorstellungen am 20., 21., 28.3.

Der junge Ljowtschik träumt vom schnellen Geld. Er füllt seine Koffer mit den billigsten Toastern, die er kriegen kann, packt seine hochschwangere Freundin Schura bei der Hand und fährt mit ihr aus seiner Stadt hinaus aufs russische Land. Dort staunen die Menschen Bauklötze, als die Jugendlichen mit viel Raffinesse die Billigmodelle als Superspezialgeräte vorführen. Bevor die Wahrheit über die Toaster auffliegen kann, will das Paar einen flinken Abgang ins nächste Dorf machen, der jedoch heftig abgebremst wird, weil auf die Schnelle kein Zug zu kriegen ist. Auch mit der Raffinesse hat es ein Ende: Die Dorfbewohner bringen den Betrügern ihre Toaster zurück in die Wartehalle des Bahnhofs. Nun, da die Geschichte sich wendet, spitzt sich die Lage dramatisch zu … Der erfolgreiche Nachwuchsautor Wassili Sigarew beschäftigt sich in seinem Stück „Schwarze Milch“ nicht zum ersten Mal mit Problemen Jugendlicher in der postkommunistischen Gesellschaft. Mit über einem dutzend Theaterstücken hat er sich mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad geschaffen. „Schwarze Milch“ ist sein vierzehntes Werk und wird nun im Gorki Studio in der deutschsprachigen Erstaufführung in der Regie von Andrea Moses auf die Bühne gebracht. KAT