eberswalde
: Rechte Gewalt

6. 12. 1990

Der Angolaner Antonio Amadeu stirbt, nachdem er zwei Wochen zuvor von Rechtsradikalen im brandenburgischen Eberswalde überfallen und brutal zusammengetreten wurde. Ein Freund von Antonio Amadeu erlitt bei dem Überfall lebensgefährliche Verletzungen.

29. 11. 1992

In Eberswalde brennt eine von drei Baracken des dortigen Asylbewerberheims ab. Die AsylbewerberInnen werden teils bei deutschen Familien, teils in den beiden anderen Baracken untergebracht. Die Ursache bleibt unklar, es wird vermutet, dass Rechtsradikale hinter dem Brand stecken.

4. 4. 1994

Unbekannte beschmieren in Eberswalde zahlreiche Häuser und Schaufensterscheiben mit nazistischen Parolen und Symbolen. Betroffen sind Straßen in der Innenstadt. Sprüche wie „Ausländer raus!“ und „Deutschland den Deutschen!“ werden angebracht.

21. 3. 1997

In Eberswalde lädt Ministerpräsident Manfred Stolpe zum Symposium „Gleichbehandlung statt Diskriminierung“. Die Ausländerbeauftragte Almuth Berger zeichnet dort Bürger für ihre Zivilcourage aus. Dabei stößt sie auf ein besonderes Problem: Viele Bürger wollen lieber auf die Ehrung verzichten, als in der Öffentlichkeit mit Ausländern in Verbindung gebracht zu werden.

16. 3. 1998

Rechtsextreme schlagen in Eberswalde zwei Passanten zusammen, weil diese sich geweigert hatten, den Hitlergruß zu zeigen. Die Opfer werden mit Faustschlägen und Fußtritten erheblich verletzt und müssen ärztlich behandelt werden. Das Amtsgericht Eberswalde erlässt Haftbefehl gegen drei Tatverdächtige im Alter von 17, 29 und 19 Jahren.

1. 8. 1999

In Eberswalde schlagen und treten Rechtsextremisten auf einen Polizisten in Zivil ein, weil der sie auf ihre Nazimusik angesprochen hatte. Er wird schwer verletzt.

31. 5. 2000

Rund 400 Menschen demonstrieren in Eberswalde gegen rechtsradikale Gewalt. Sie wollen damit an den Tod des 22- jährigen Falko L. erinnern. Der Angehörige der linken Szene war am vorangegangenen Mittwoch von dem 27-jährigen Mike B. vor ein fahrendes Taxi gestoßen worden und noch am selben Tag im Krankenhaus an einem Lungenriss gestorben.

9. 11. 2000

Unbekannte beschmieren in Eberswalde eine Tafel zum Gedenken an jüdische Opfer.

5. 8. 2001

Ein 23-Jähriger mit SS-Tätowierung am Arm wird in Eberswalde verprügelt. Rund 15 Jugendliche greifen den Mann an, der sich als Aussteiger aus der rechten Szene bezeichnet. Die Polizei nimmt vier 14- bis 19-jährige Jungen fest.

20. 4. 2002

Fünf junge Männer werden nach „Heil Hitler!“-Rufen in Eberswalde festgenommen. Die fünf Tatverdächtigen aus Eberswalde sollen, rechte Parolen grölend, den Hitlergruß zeigend und randalierend durch eine Siedlung gezogen sein und einen 17-Jährigen mit Stiefeln ins Gesicht getreten haben.