Diffuse Kompetenz

betr.: „Der Nacktscanner im Townhouse“, taz vom 4. 11. 08

Scheint mir weit oben über der zu beobachtenden Menschheit zu schweben, dieser Ethnologe. Möchte mal wissen, welchen Lebensentwurf er für sich selbst verwirklicht hat; ob er Familie und Kinder hat, wie er die großgezogen hat und wie die das fanden; was er mit seinem Einkommen so anstellt und wie wenig versteinert sein eigenes Sofa sich wohl anfühlt. Und ob er meint, nur bei EFH-Bewohnern sei die Ahnung angebracht, etwas könnte „haken“.

„Eigenheim als Denkmal zu Lebzeiten“? Der Mann sollte gelegentlich mal in den Wirtschaftsteil der taz gucken. „Ethnologen haben eine diffuse Kompetenz.“ Kommt mir auch so vor. Ist wohl auch eine der Möglichkeiten zur „Erreichung des bürgerlichen Klassenziels“. Hat die „schillernde Uniwelt“ unter Umständen wenig mit dem Leben von Menschen in dieser Stadt, mit ihrem Alltag und ihren Sorgen zu tun? IRENE GLEITZE, Berlin-Mariendorf

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