Fluor am Fast-Food

WWF-Studie: Verpackungen sind mit giftigen Chemikalien beschichtet, die Mensch und Natur bedrohen

Bremen/Brüssel dpa ■ Chemikalienrückstände sind nach einer Studie der Umweltorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) bis zum entlegensten Ort der Erde vorgedrungen. Vor allem die zum Teil Krebs erregenden Fluorverbindungen seien in Delfinen, Walen, Seehunden und sogar in Eisbären in der Arktis entdeckt worden, teilte der WWF in Bremen mit. Auch viele Fast-Food-Verpackungen seien mit Fluorchemikalien beschichtet, die über die Nahrung aufgenommen werden und sich im menschlichen Körper anreichern.

Gefunden wurden nach dem Bericht in verschiedenen Tierarten auch Phthalate, Phenole und bromierte Flammschutzmittel. Phthalate kommen in Kunststoffen wie PVC vor, Phenolverbindungen in Dosen, Plastikflaschen und Computergehäusen, bromierte Flammschutzmittel beispielsweise in Polsterbezügen und Fernsehern.

Diese giftigen Verbindungen könnten schwere Gesundheitsstörungen verursachen, so WWF-Chemikalienexpertin Ninja Reineke. Sie reichten von Schäden auf das Immunsystem, Verhaltensstörungen, Einflüssen auf das Hormonsystem bis zu Krebs. Die derzeitige europäische Gesetzgebung reiche nicht aus, um Mensch und Natur ausreichend vor diesen Gefahren zu schützen, kritisierte Reineke. „Wir können diese Chemikalien nicht zurückholen, wenn sie erst einmal da draußen sind, wo sie einfach nicht hingehören.“