Intelligent lösen

Schleswig-Holsteins Elternvertretung fordert für Kindergärten höhere Qualität und mehr Geld

kiel lno ■ Die Eltern in Schleswig-Holstein stemmen sich gegen eine schlechtere Betreuung ihrer Kinder infolge finanzieller Engpässe. „Es gibt intelligentere Lösungen, als in den Kindergärten das Fachpersonal zu verringern und die Gruppen zu vergrößern“, sagte der Vorsitzende der neu gegründeten Landeselternvertretung für Kitas, Sven Weiner, gestern in Kiel. Die Landesregierung will den jährlichen Zuschuss auf 60 Millionen Euro begrenzen.

In einigen Gemeinden werden Weiner zufolge teilweise erschreckende Kürzungspläne erwogen. „Da geht es nur noch darum: Was kann ich einsparen.“ Vorschläge, Fachkräfte teilweise durch Freiwillige zu ersetzen, seien eine Horrorvision. Nun gehe es darum, gemeinsam mit Land, Wohlfahrtsverbänden und kommunalen Spitzenverbänden neue Qualitätsstandards und Finanzierungsrichtlinien für Kitas zu erarbeiten. Um die Betreuung zu verbessern, müssten auch Grundschulen und Kitas ihre Zusammenarbeit verstärken. Die Eltern müssen laut Weiner mit einer Erhöhung ihres Kita-Beitrages von bis zu 30 Euro rechnen. Dieser liegt derzeit monatlich zwischen 70 und 130 Euro.

Das Land will die Finanzierung der Kindergärten grundlegend neu gestalten und die Verantwortung dafür den Kommunen übertragen. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis sollen keine konkreten Standards mehr vorgegeben werden. Derzeit sind im Land bei 1.650 Kindertagesstätten mit 86.000 Plätzen rund 11.000 Erzieher beschäftigt.