was macht eigentlich ...Claus Peymann?

Droht mit Abgang

Es war wieder einmal ein Theaterdonner vom Feinsten – fast aufführungsreif und außerdem so typisch für Claus Peymann. Auf Betriebstemperatur war der Direktor des Berliner Ensembles (BE) wohl schon am Dienstagmorgen gekommen: „Amerika wird untergehen“, so die Verkündigung. Dann verlas Peymann eine Erklärung an die „lieben Kollegen“, lief knallrot an, schwitzte regelrecht, wurde gar ausfallend gegen die Politiker im Allgemeinen und Klaus Wowereit im Besonderen – und kündigte pro forma seinen Job. Das hat er zwar nicht zum ersten Mal getan, drohte doch Peymann bereits des Öftern mit seinem Abgang, wenn am BE finanziell die Luft dünner wurde.

Dieses Mal jedoch meinte er es ernst. Weil die Lottostiftung und der Regierende nicht bereit sind, aus Lottomitteln dem Theater 2,7 Millionen Euro für 2004 und darüber hinaus zu geben, sieht Peymann keine Basis mehr, „die Arbeit hier künstlerisch verantwortungsvoll und kaufmännisch solide weiterzuführen“. Mit 10,7 Millionen Euro Zuschuss pro Jahr kommt er nicht aus, und zu den „Defiziteuren, den Bankrotteuren und Glücksrittern dieser Stadt“ will er schon gar nicht gehören. Drum – „geschieht kein Wunder“ – schmeißt er lieber hin Mitte 2004, denn „an der Abwicklung dieses so erfolgreichen Theaters will ich nicht mitwirken und auch nicht dabei sein“. Also, ein Wunder muss her und mehr Geld fürs BE!, so die Botschaft. Damit Claus Peymann auch in den kommenden Jahren weiter theatermäßig kündigen kann. ROLA FOTO: AP