unterm strich
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„Harry Potter“ ist schuld: Jugendbücher sind heute keine reine Jugendlektüre mehr. „Es gibt anders als früher immer mehr Texte, die sich zugleich an ein älteres Publikum wenden und von Erwachsenen gelesen werden“, sagte Ute Dettmar, die Juniorprofessorin für Kinder- und Jugendliteratur an der Universität Oldenburg, in einem Gespräch mit der dpa. Romane, die von jugendlichen Protagonisten handeln, von Identitätskrisen und Jugendkultur erzählen, würden immer öfter auch in Verlagen aufgelegt, die aus dem allgemeinen belletristischen Bereich kommen. Als Beispiel nannte Dettmar den im Diogenes Verlag erschienenen Roman „Superhero“ von Anthony McCarten. Nach wie vor oben auf der Hitliste stehen „Fantasy und Phantastik“. „Das ist absolut der große Trend. Das sind die Texte, die auf den Bestsellerlisten stehen“, sagte Dettmar. Da seien beispielsweise Stephenie Meyer mit ihrer Vampirserie und die Drachenreitersaga „Eragon“ von Christopher Paolini. Insgesamt seien die Texte im Jugend- und Kinderbuchbereich anspruchsvoller geworden. „Das sind vielfach nicht mehr pädagogisch inspirierte, gut gemeinte Problembücher mit schneller Auflösung und relativ einfachen Erzählweisen, sagte Dettmar. Vorreiter seien skandinavische und niederländische Autoren. „Die haben sehr früh vorgemacht, wie man durch Erzählverfahren, durch Bildsprachen, auch durch verschiedene Arten der Komik vielschichtig schreiben kann. Auch ein Erwachsener kann so Vergnügen an diesen Texten finden.“

Das erste Benefizkonzert zur Sanierung der Berliner Staatsoper Unter den Linden hat einen Erlös von 235.000 Euro gebracht. Auf dem Programm in der Philharmonie standen am Sonntag Werke von Mozart, Tschaikowsky und Bizet. Alle Künstler verzichteten auf eine Gage. Die Reihe soll in den nächsten Jahren mit Unterstützung von Künstlern wie Plácido Domingo, José Carreras, Zubin Mehta und Lang Lang fortgesetzt werden. Die Staatsoper soll ab Sommer 2010 renoviert und bis 2013 fertiggestellt werden. Die Sanierungskosten sollen sich auf rund 214 Millionen Euro belaufen. Also: Noch 999 solche Konzerte, und das Geld ist wieder drin!