was macht eigentlich... … der „schwarze Riese“?

Abhauen

Das mit dem Gangsta Rap hat er wohl etwas zu wörtlich genommen: Die Identität des „schwarzen Riesen“, wie er selbst in Nichtboulevardblättern seit einigen Wochen ohne Anführungsstrichen genannt wird, ist offenbar geklärt: Bei dem schwarzen, fast zwei Meter langen Mann soll es sich um Manuel W. handeln. Dem 21-jährigen werden 17 Raubüberfälle zur Last gelegt, bei denen er lässig, ja fast freundlich zu Werke gegangen sei, wie Ausgeraubte übereinstimmend berichteten.

Als Elfjähriger sei Manuel W. vor dem Bürgerkrieg aus Sierra Leone, seiner Heimat, nach Deutschland geflohen. In Berlin, wo er seit einem Jahr nicht mehr gemeldet ist, habe er sich seit längerem als Rapper versucht. Einige Rapperkollegen sangen nun vor der Polizei – vielleicht lag es an seinen offenbar nicht sehr gelungenen Reimen. Oder an der Anmaßung, sich mit seinem Rapper-Idol zu vergleichen, dem Schauspieler Will Smith, der unter anderem in den Filmen „Men in Black“ zu sehen war. Manuel W. habe sich wegen einer leichten Ähnlichkeit selbst den Künstlernamen „Will“ zugelegt.

Bei einem Überfall auf eine Tankstelle machten Überwachungskameras unscharfe Fotos von Manuel „Will“ W. Sie lassen sein Gesicht kaum erkennen, illustrieren aber die Coolness und Ruhe, mit der er zur Tat schritt. Das hatte was von Gangsta Rap – aber auch einen Nachteil: Offenbar waren die Fotos dann doch scharf genug, um Manuel W. das Fürchten zu lehren. Seit ungefähr einer Woche ist er abgetaucht. Und das ist nicht wirklich Gangsta-cool. GES FOTO: ARCHIV