alle gegen den krieg (35)
: Holiday for Peace

Pogo-Partei rät: Urlaub machen

Die Vorbereitungen auf den Tag X laufen auf Hochtouren. Wird die ganze Nation zur Antikriegsbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.

Der Kanzler könne eine Erholung gebrauchen, er scheine – mit Verlaub – ziemlich schlapp und lustlos zu sein, stellt Erik Vogel, Außenpolitischer Sprecher der Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands (APPD), in einem Eilbrief an Schröder, Chirac und Putin fest, der gestern in die Post ging. Erik Vogel hat auch gleich einen Tipp für die Staatschefs, wie sie Erholung finden und gleichzeitig Gutes tun können: Urlaub machen. Und warum nicht im Irak?

Vor dem Hintergrund des jüngsten 48-Stunden-Ultimatums von George Bush an Saddam Hussein hat die Partei angeregt, die Regierenden sollten ebenso ultimativ das Land verlassen. So einfach wie genial sei das Konzept: Statt westliches Botschafts- und UN-Personal aus dem Irak abzuziehen, müssten gerade jetzt Diplomaten, Staats- und Regierungschefs unter dem Motto „Holiday for Peace“ in Massen in den Irak reisen – am besten sofort.

Beliebte Rockstars und Leinwandhelden sind auch gern mitzubringen. Denn wer bombardiere schon eine Stadt, „in der der russische Präsident gerade mit seinem Atomkoffer spazieren geht, Mel Gibson seinen neuen Film vorstellt oder Michael Jackson ein Friedenskonzert gibt?“ Die APPD setzt auf die Vernunft des Kanzlers und glaubt an dessen Versprechen, dass er bis zur letzten Sekunde alles Mögliche tun wolle, um den Krieg zu verhinden.

Einen wichtigen Hinweis gibt die Pogo-Partei noch: „Bitte geben Sie Mr. Bush vor Ihrer Abreise kurz Bescheid, sonst ist dieser Urlaub politisch gesehen natürlich sinnlos.“ JGR

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