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Und noch etwas fällt wegen des drohenden Krieges aus: der Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg. Die Brauerei Paulaner sagte das für den heutigen Tag geplante „Politiker-Derblecken“ ab, weil der Ernst der weltpolitischen Lage eine kabarettistische Veranstaltung verbiete. Der Starkbieranstich war bereits 1991 wegen des zweiten Golfkriegs entfallen. Die Brauerei wies aber ausdrücklich darauf hin, dass vom 21. März bis zum 6. April Starkbier ausgeschenkt werde. Ganz ohne Anstich.

Nicht ausfallen, sondern vom 17. Mai bis zum 7. Juni stattfinden werden die Mülheimer Theatertage „Stücke 2003“. Aus 160 Uraufführungen hat die Jury sieben Inszenierungen für den Wettbewerb ausgewählt; die Stücke konkurrieren um eine Summe von 10.000 Euro. Elfriede Jelinek ist in diesem Jahr die einzige arrivierte Dramatikerin, die zu den Theatertagen anreisen wird. Zu sehen sein wird in Mülheim ihre Arbeit „Der Tod und das Mädchen II, III“, eine Koproduktion von Steirischem Herbst, dem Schauspielhaus Graz und dem Niedersächsischen Staatsschauspiel aus Hannover.

Neben Lukas Bärfuss’ „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“, einer Produktion des Theaters Basel, steht Martin Heckmanns „Schieß doch, Kaufhaus!“ ( Theaterhaus Jena u. a.) im Wettbewerb sowie Fritz Katers „zeit zu lieben zeit zu sterben“ (Thalia Theater Hamburg), Roland Schimmelpfennigs „Vorher/Nachher“ (Deutsches Schauspielhaus in Hamburg), Ulrike Syhas „Nomaden“ (Landestheater Tübingen) und Marius von Mayenburgs „Das kalte Kind“ (Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin). Bislang wurden unter anderem Rainald Goetz, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek, Heiner Müller, Botho Strauß und Urs Widmer zu Dramatikern des Jahres gewählt.