Sanierung statt Sommerfrische

Sparmaßnahmen bedrohen die finanzielle Arbeitsgrundlage der Jugendverbände. Der Bremer Jugendring greift die Politik des Senats an

Bremen taz/epd ■ Der Bremer Jugendring hat die Jugendpolitik des Senats scharf kritisiert. Die geplante Kürzung von 100.000 Euro führe zu einem Kahlschlag bei den Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche, kritisierte der Vorsitzende des Zusammenschlusses, Stefan Hirsch. Die Lage spitze sich dramatisch zu, weil das Land noch keinen Haushalt für das laufende Jahr habe. Dadurch stünden den Jugendverbänden im Vergleich zum Vorjahr ein Drittel weniger Mittel zur Verfügung. Geschäftsführer Jens Oppermann erklärte, einige Verbände könnten die Kosten für Miete und Personal nicht mehr aufbringen. Nun müssten fest geplante Freizeiten abgesagt und Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche gestrichen werden.

Stefan Hirsch forderte Jugendsenatorin Karin Röpke (SPD) auf, sich dafür einzusetzen, dass die Jugendbildungsförderung nicht gekürzt werde. Röpke nannte die Pläne „fachpolitisch nicht vertretbar“, berief sich jedoch auf finanzpolitische Vorgaben. Heidrun Ide, Pressesprecherin der Sozialbehörde teilte mit, man rechne dort nicht mit ähnlichen Folgen wie beim Jugendring. Die Lösung für die „haushaltslose Zeit“ (statt monatlich einem Zwölftel des Jahressatzes von 2003 erhalten die Verbände nun ein Vierzehntel) sei zumutbar, alles Weitere noch nicht beschlossen.

Der Jugendring vertritt 20 Verbände und den Stadtjugendring Bremerhaven, die laut Oppermann Angebote für etwa 75.000 Kinder und Jugendliche in Bremen organisieren. kut