: vorlauf konzert Thomas Mauch hört aufden Sound der Stadt
Auch der Name des Schreckens: Dieser „Killer“ aber erledigte seinen Job einfach am Klavier, das machte er notfalls mit der Hacke seines Schuhs, Jerry Lee Lewis, der immer wieder auch seine kleine Schwester Linda Gail mit auf Tournee genommen hat, bevor die sich zwischenzeitlich vor allem ihren acht Ehemännern widmete. Jetzt hat sie erneut Zeit für die Bühne gefunden – heute spielt Linda Gail Lewis, am Klavier, klar, und Rockabilly, im Roten Salon (22 Uhr). Noch mehr Prominenz: Frank London, der Trompeter und Mitbegründer der Klezmatics, gastiert gleichfalls heute mit seinen Klezmer Brass Allstars im Kesselhaus (22 Uhr). Wem’s bei dieser Musik nicht wenigstens in den Füßen juckt, sollte bei nächster Gelegenheit überprüfen, inwieweit er überhaupt noch am Leben ist. Wie Under Byen klingen? Geheimnisvoll. Kann man also zu fassen versuchen, was diese Dänen (mit einem respektablen Howe Gelb im Fanklub) umtreibt. Die Meditation über die Regenbogenfarben einer Ölschliere, in einer Regenpfütze. Der Traum von Cinemascope in der Dogma-Vorstadt. Glockenspiel, Geige und Trompete. Ein Tändeln durch die Gassen, während drinnen im Caféhaus Portishead spielen. Björk wispert durchs Telefon. Elfen in Gummistiefeln. Ätherisch. Handfest. Zu entdecken. Auch heute in der Kule (22 Uhr). Zu den Kills am Samstag im Roten Salon gibt es oben einige Zeilen mehr zu lesen. Wieso Rock zum Beispiel mehr als nur ein Synonym für Männer ist, die im Stehen pinkeln, und das hat von ganz anderer Seite her, mit weiteren Verschiebungen, dem Umlenken von Songs in einen mäandrierenden Fluss, dem Wissen von Elektronika, auch viel mit Contriva – am Sonntag im Maria (22 Uhr) – zu tun. Ein instrumentaler Wärmeschub. Immer schön.
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