WAS MACHT EIGENTLICH ... der Weihnachtsbaum?
: Ein Problemfall bleiben

Problembäume – daran sind die Berliner mittlerweile ja gewöhnt. Fast jedes Jahr zu Weihnachten geht irgendetwas schief mit den Nadelbäumen, die vor der Gedächtniskirche aufgestellt werden sollen.

Im Jahr 2000 war das Grün der Fichte aus Bayern so mickrig, dass sie als Tierfutter im Zoo gelandet ist und eine neue aufgestellt werden musste. 2003 sägte „Kirchenstörer“ Andreas Roy die Krone des sauerländischen Baumes ab.

Nur dieses Jahr ging ausnahmsweise alles glatt. Die prächtige Blaufichte aus einer Kleingartenkolonie in Rudow war am Dienstag ohne Zwischenfälle zur Gedächtniskirche transportiert worden. Dort stellten sie zehn Helfer innerhalb von einer Stunde auf. In den nächsten Tagen wird der Baum geschmückt.

Doch halt. Zu früh gefreut. Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht auch dieses Jahr einen Problembaum bekommen hätte. Die 20 Meter hohe Tanne, die für das Rote Rathaus bestimmt gewesen war, zerbrach schon am Montag beim Verladen im oberfränkischen Zeyern. Bis Berlin kam der Weihnachtsbaum erst gar nicht. Deshalb steht jetzt vor dem Roten Rathaus – nichts.

In Oberfanken sucht man nach einem Ersatzbaum. Die Verantwortlichen schickten bislang nur „etwas geknickte Grüße“ in die Hauptstadt.

Das ist bestimmt gut gemeint, aber nutzen tun sie wenig. Man sollte sich eben nicht verlassen auf die anderen Bundesländer. Kommen ja doch nur zu schwere, dürre, krumme oder gar zerbrochene Bäume dabei heraus. AE       FOTO: REUTERS