Wasser wird nicht verkauft

Bei der Vorstellung zweier Hilfsprojekte zum „Aktionsprogramm im Süßwasserjahr 2003“ dementierte Rehaag Spekulationen um einen Verkauf der HWW

„Die Hamburger Wasserwerke (HWW) stehen derzeit nicht zum Verkauf. Wahrscheinlicher ist eher ein Einkauf bei anderen Wasserversorgungsunternehmen.“ So äußerte sich gestern der Präses der Behörde für Umwelt und Gesundheit, Peter Rehaag (Schill), bei einer Pressekonferenz der HWW anlässlich des heutigen „Internationalen Tags des Wassers“. In vergangener Zeit gab es immer wieder Meldungen zu Privatisierungsplänen des Hamburger Wasserversorgers.

Es gäbe mehrere Szenarien bezüglich der Zukunft der HWW, denkbar wäre langfristig auch eine Umwandlung in eine AG, wobei die Mehrheit der Anteile aber bei der Stadt Hamburg bleiben müsse, so Rehaag weiter. Hans Verhufen, Specher der Initiative „Unser Wasser Hamburg“, gab sich skeptisch: „Seit Anfang diesen Jahres versuchen sich die HWW für potenzielle Anbieter attraktiv zu machen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Finanzbehörde bereits in konkreten Verhandlungen steht.“

In der gestrigen Pressekonferenz ging es eigentlich um nicht so brisante Themen. Rehaag und Dr. Hanno Hames, Geschäftsführer der HWW, betonten zum „Internationalen Tag des Wassers“ die zuverlässige Versorgung mit Trinkwasser in der Hansestadt. Doch das sieht in anderen Gegenden der Welt ganz anders aus. „Etwa ein Sechstel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. Verschmutztes Trinkwasser und mangelhafte Abwasserentsorgung sind die Ursachen für 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern“, so Hames. Die HWW stellte daher zwei Hilfsprojekte vor, die im Rahmen des „Aktionsprogramms im Süßwaserjahr 2003“ der UNESCO initiert wurden. Im SOS-Kinderdorf Isolo in Nigeria und für fünf Dörfer im nordöstlichen Bergland von Vietnam sollen Brunnen gebaut werden, um dort die Versorgung mit Trinkwasser zu sichern. Die HWW unterstützt die Projekte, die von den Organisationen „SOS-Kinderdörfer“ und „Brot für die Welt“ vorgeschlagen wurden, mit 25.000 Euro. Da für die Maßnahmen aber etwa 86.000 Euro benötigt werden, rufen die HWW zu Spenden auf.

ANDREAS WITTKOPP

Spenden an: Konto-Nr. 12 03/13 23 01 bei der Haspa, BLZ 200 505 50, Stichwort: „Wasser 2003“