Kompost ist besser

Bremer ForscherInnen empfehlen Landwirten, verstärkt mit Kompost statt mit Mineralien zu düngen

taz ■ Mineraldünger in der Landwirtschaft ist gut, Kompost ist mitunter die bessere Alternative. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie des Zentrums für Umweltforschung und -technologie der Universität Bremen.

Danach wird durch die Kompostnutzung die Bodenerosion entscheidend verringert und die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu halten, um es den Pflanzen zur Verfügung zu stellen, erhöht sich. Auch wird durch den Kompost das Bodenmikroklima insgesamt verbessert. Die in der Vergangenheit oft kritisierte Schwermetallbelastung des Komposts lasse sich auf ein Minimum reduzieren, wenn der Biomüll sorgfältig von Fremdstoffen freigehalten werde, sagen die Physiogeographen.

Seit 1996 führten sie auf drei bodenkundlich unterschiedlichen Standorten auf der Wildeshauser Geest ihre Dauerversuche durch. Ziel war, die Qualitätsverbesserung von landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Kompost zu erforschen – weshalb die ForscherInnen nicht nur die Bodenphysik, die Gelände- und Mikroklimatologie und die Lebensgemeinschaften zwischen Wurzeln von Pflanzen und Pilzen, sondern auch die Ernteerträge beobachteten. Auf allen kompostbehandelten Versuchsflächen registrierten sie eine deutlich verringerte Erosionsanfälligkeit der Böden.

Der Komposteinsatz hatte zudem auch mikroklimatische Auswirkungen, die etwa das Wachstum von Mais-Jungpflanzen positiv beeinflussten. So wiesen die ForscherInnen nach, dass er die täglichen Temperaturschwankungen dämpfe; insbesondere nachts lag die Bodentemperatur um ein bis zwei Grad höher als zuvor. Kompost-Düngung, so ihr Schluss, verringere vor allem im Frühjahr die Frostgefahr – und das freut alle GärtnerInnen und LandwirtInnen.

sim