Aus dem Stegreif

Beim 3. Internationalen Festival für Improvisationstheater wird nur auf schnellen Zuruf gearbeitet. Tagesaktualität inklusive

3. Internationales Festival für Improvisationstheater noch bis 30. März: www.improfestival.de

Wenn sich das Spielen ad hoc entwickelt, kann es schon mal passieren, dass eine Truppe von Kanadiern das Weiße Haus angreift. So hat sich das zumindest auf der Bühne ereignet, zum Auftakt des Festivals für Improvisationstheater. Christoph Jung von den Gorillas, der Berliner Improvisationsbühne, Gastgeber dieses internationalen Treffens, erzählt von dieser Episode. So viel Tagesaktualität muss schon sein, beim Stegreiftheater, dazu eine Reihe experimentierlustiger Schauspieler und eine Menge gestaltungsfreudiger Zuschauer. So lässt man die Funken auf der einen Seite sprühen und auf der anderen zünden – meistens ein gutes Rezept für Lachsalven. Doch wenn als Zutat die aktuelle Weltlage hinzukommt, ist unklar, ob sauer immer noch lustig macht. Was wird gezündet, wenn der sprühende Funke sich „Bombe“ nennt? Und welche Suppe aufgebrüht, wenn ins Rezept für die Schauspieler „giftige Chemikalien“ geschrieben werden? Mit Schlagwörtern aller Art kann man sich bei der dritten Ausgabe des Festivals noch bis zum 30. März auf verschiedenen Bühnen in der Stadt einmischen. Professionelle Akteuere aus aller Welt zeigen ihre Shows und lassen sich durch Vorschläge des Publikums herausfordern. Besonders interessant kann hierbei das Nordamerika-Special im Mehringhoftheater sowie das Europa-Spezial in der Vagantenbühne und im Chamäleon sein. In letzterem Theater findet außerdem ein Experiment statt, das weit „Übern Tellerrand“ des Schauspiels hinausgeht. Hier sollen sich auch noch andere Kunstformen improvisatorisch vermischen. Währenddessen können im Ratibor speziell Kinder das Bühnengeschehen beeinflussen. Ausführlichere Programminformationen finden unter www.improfestival.de. KAT