Adler: Fliegen verlernt

Die Deutschen fliegen in Planica hinterher, aber noch hofft Sven Hannawald auf einen allerletzten Höhenflug

PLANICA dpa ■ Die Adler fliegen nicht mehr. Oder besser: Nur hinterher. Im Teamwettbewerb beim Skiflug-Weltcup in Planica kam das deutsche Quartett am Freitag mit dem niederschmetternden Rückstand von über 320 Punkten hinter Sieger Finnland nur den vierten Platz. Selbst Bundestrainer Reinhard Heß zürnte seinen Mannen: „Das sind Dimensionen, an die man vorher nicht einmal denkt. Ich habe viel Krampf gesehen. Außer Sven Hannawald, dessen erste Sprünge hier okay waren, hat keiner an die Leistungen im Training anknüpfen können.“

Hannawald war mit Sprüngen von 211,5 m und 212,5 m einmal mehr der einzige Deutsche mit soliden Leistungen. Von den starken Finnen um Weltrekordler Matti Hautamäki (Bestweite 224 m) und Veli-Matti Lindström (225,5 m), der in der Probe nach fantastischen 232,5 m in den Schnee greifen musste und dadurch einen neuen Weltrekord verpasste, ist aber auch er weit entfernt. „Es waren gute Sprünge, aber es lief nicht optimal. Mir fehlte die Ultraturbine, die mich im unteren Drittel noch einmal wegbeamt“, sagte der Hinterzartener.

Im Finale am Samstag und Sonntag (jeweils 10 Uhr) will der zweimalige Skiflug-Weltmeister alles versuchen, um den in der Weltcup-Gesamtwertung mit 122 Punkten vor ihm liegenden Polen Adam Malysz doch noch zu überholen. „Was ich noch abrufen kann, werde ich tun“, sagt er, „alles andere liegt nicht in meiner Hand. Aber Adam ist in einer sehr guten Verfassung.“