warum rastet jens riewa aus?
: Schon wieder einen auf dicke Hose

JENS RIEWA, 40, Sprecher der ARD-„Tagesschau“, ist von seinem Arbeitgeber NDR verwarnt worden – weil er bei einem Eishockeyspiel unflätiges Zeug ins Stadionmikro grölte.

Man muss sich allmählich echte Sorgen um ihn machen: Jens Riewa ist schon wieder indiskret geworden. Bei einem Eishockeyspiel in Ingolstadt riss er dem Stadionsprecher das Mikro aus der Hand, um „Scheiß-Iserlohn …“ zu grölen. Davon abgesehen, dass es ganz und gar peinlich ist, die von der Fanzahl her unterzähligen Gäste über die Hallenlautsprecher zu schmähen, fragt man sich: Welchen Sinn sollte das haben?

War der Mann vielleicht etwas zu bierselig? Die Überlieferung sagt: nicht über das Übliche hinaus. Was sollte es dann? Diese Eskapade im Bayerischen war ja nicht die erste und einzige, mit der Riewa sich der Öffentlichkeit jenseits seiner „Tagesschau“-Tätigkeit vorgestellt hat. Im Sommer 2002 hatte er in Bild enthüllt, die Popmusikerin Michelle („Wer Liebe lebt“) sei eine „Granate im Bett“. Musste das sein? Nein, denn die Sängerin brauchte eine solche Lobpreisung nicht, und Riewa hatte auch gerade kein Produkt (Buch, Platte) zu lancieren.

Tatsächlich muss Riewa seit seinem Prozess gegen den Querverlag unter einer chronischen „Ich bin garantiert heterosexuell“-Beweislast leiden. Jener Verlag hatte in einem Buch über prominente Homosexuelle auch Riewa aufgelistet. Statt die Sache auf sich beruhen zu lassen, prozessierte der Mann gegen den Verlag: Als sei es peinlich, für schwul gehalten zu werden.

Seither scheint Riewa zu glauben, dass man ihm den Hetero doch nicht abkauft – zu Recht, ihm fehlt die gewisse Machophysis (wie -aura) eines, sagen wir, Heino Ferch. Nur so kann man sich erklären, weshalb Riewa so penetrant auf dicke Hose macht: Vielleicht hat er gedacht, es sei ein Beweis wahren Männertums, flegelhaft herumzugrölen.

Armer Riewa: Ihm fehlt ein Berater, der ihm sagt, dass echte Männlichkeit nie so peinlich (weil defensiv) demonstriert wird. Ein Kerl, wie Riewa ihn geben möchte, würde auch nicht von „Mumm“ sprechen (wie er bei seiner Entschuldigung auf der Internetseite des ERC Iserlohn), sondern ihn haben. Der NDR hat ihm mitgeteilt, dass er solche Schlagzeilen nicht mehr dulden will. Gut so.

JAN FEDDERSEN