Großangriff auf Bagdad

B-52-Bomber greifen irakische Hauptstadt an. Pentagon bestätigt: Massive Bombenkampagne hat begonnen. Heftige Kämpfe um Basra. Erste irakische Einheiten ergeben sich. EU-Gipfel sagt Irak humanitäre Hilfe zu. Erneute Proteste gegen den Krieg

BAGDAD/BRÜSSEL dpa/ap/taz ■ Die amerikanisch-britischen Truppen haben gestern Abend mit ihrer Großoffensive gegen Bagdad begonnen. Dies meldete der US-Sender CNN unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium. Hunderte Luftangriffe seien geplant, hieß es in Washington. Die irakische Hauptstadt wurde von B-52-Bombern aus bombardiert. Mehrere Explosionen waren im Süden der Stadt zu hören. Kurz zuvor war Luftalarm ausgelöst worden. Auch aus der Stadt Mossul im Norden Iraks wurden Luftangriffe gemeldet.

Im Süden Iraks rückten die Truppen nach Informationen der BBC von Kuwait aus bis zu 200 Kilometer weit vor. Die südirakische Hafenstadt Umm Kasr sei nach heftigen Kämpfen vollständig eingenommen worden. Etwa 250 Iraker seien gefangen genommen worden. Amerikanisch-britische Einheiten drangen am Abend auch bis in die Vororte der südirakischen Stadt Basra vor. Nach Angaben des britischen Generalstabschefs Michael Boyce sollte die Stadt in der Nacht eingenommen werden.

Der irakische Präsident zeigte sich gestern mit seiner Führung im Fernsehen. Offensichtlich wollte er damit Meldungen entgegentreten, er sei bei den ersten Raketenangriffen auf Bagdad getötet oder verletzt worden.

Die EU-Länder haben eine zentrale Rolle der UNO beim Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg gefordert. Die Staatschefs sagten der irakischen Bevölkerung humanitäre Hilfe zu, vermieden aber eine Diskussion über den militärischen Einsatz. Frankreichs Präsident Chirac sagte nach dem Gipfel, mit dem Krieg hätten die USA und Großbritannien „den Rahmen des internationalen Rechts verlassen“.

Weltweit protestierten gestern erneut zehntausende von Menschen gegen den Krieg. In den USA wurden landesweit 1.800 Menschen festgenommen, 1.300 allein in San Francisco. GB