eisbären im halbfinale
: Pierre Pagé

Der Rennfreund

Pierre Pagé, Trainer der Berliner Eisbären, interessiert sich nicht nur für Eishockey. Er ist auch ein erklärter Freund von Pferderennen. Deshalb erklärte Pagé vor Beginn der diesjährigen Play-offs, der Weg ins Finale sei wie ein Pferderennen: Vor allem auf der Zielgeraden brauche man genügend Ausdauer, um die nötige Geschwindigkeit zu machen.

Nachdem die Eisbären am Freitag im fünften Viertelfinalspiel mit dem 4:0 gegen die Hamburg Freezers den Einzug ins Halbfinale klar gemacht hatten, bediente sich der frankokanadische Trainer wiederum des Vergleichs. „Unser Pferd rennt immer noch, doch sind nun weniger Pferde unterwegs“, erklärte der Eisbären-Coach. Soll heißen: Auf die Eisbären wartet noch ein gehöriges Stück Arbeit bis zur Zielgeraden.

Daher konnte sich Pagé glücklich schätzen, dass sein Team nur ein Spiel mehr als nötig gebraucht hatte, um die „Kühlschränke“ aus Hamburg auszuschalten. „Ein paar Tage mehr Ruhe sind in den Play-offs immer ein großer Vorteil“, fasste der Coach seine Zufriedenheit in Worte.

Im vorausgegangenen Spiel hatten die Eisbären sich zu Anfang schwer getan. Im ersten Drittel dominierten die Hamburg Freezers. In dieser Phase konnten sich die Berliner bei ihrem überragenden Torhüter Richard Shulmistra bedanken, der mit Können und durchaus etwas Glück einige Male glänzend reagierte. Während des ganzen Spiels stand die Berliner Verteidigung sehr gut, das betonte später auch der Hamburger Trainer Sean Simpson: „Dass die Eisbären offensiv gefährlich sind, war bekannt. In der Schlussphase der Saison zeigen sie nun auch eine gute Abwehrleistung.“ Seiner Mannschaft attestierte der Hamburger eine solide Play-off-Serie. Aber die fünf Spiele seien alle ab einem gewissen Punkt ähnlich verlaufen. „Irgendwann sind die Eisbären einfach explodiert“, klagte Simpson. Diesmal Mitte des zweiten Drittels, als die Berliner mit drei Toren innerhalb von acht Minuten das Spiel entschieden.

Kassel oder Krefeld heißt am kommenden Freitag der Gegner der Eisbären. Pierre Pagé konnte sich am Freitagabend noch nicht entscheiden, welches Team ihm lieber wäre: „Wir machen uns keine Sorgen über Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Suchen Sie sich einen aus, wir spielen dann gegen ihn.“ An etwas ließ der Eisbären-Coach jedoch keinen Zweifel: „Wir werden die Herausforderung annehmen.“ MARTIN GROPP