Bush gibt Drängen nach Klärung nach

US-Präsident offenbar für unabhängige Untersuchung der Frage nach Iraks ABC-Waffen

WASHINGTON/LONDON afp ■ Im Streit um die zweifelhafte Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak befürwortet US-Präsident Bush nun doch eine unabhängige Untersuchung. Bush habe seine Haltung aufgrund des Drucks republikanischer und demokratischer Abgeordneter sowie der Aussagen des Ex-US-Waffenchefinspekteurs David Kay geändert, berichtete die Washington Post. Das Weiße Haus wollte den Bericht nicht bestätigen.

Kay hatte vergangene Woche eine grundlegende Analyse der Arbeit der US-Geheimdienste gefordert. Es müsse herausgefunden werden, weshalb die Nachrichtendienste sich bei ihrer Einschätzung des irakischen Waffenpotenzials geirrt hätten. Der Waffenexperte war Mitte Januar mit den Worten zurückgetreten, Irak habe seiner Auffassung nach zu Kriegsbeginn keine Massenvernichtungswaffen gehabt.

Auch Großbritanniens Premier Blair steht wegen der vergeblichen Suche nach Massenvernichtungswaffen in Irak weiter in der Kritik: Oppositionsführer Michael Howard kündigte im Sunday Telegraph an, er beantrage ebenfalls eine unabhängige Untersuchung zu den Geheimdienstbeweisen, mit denen Blair den Krieg begründet hatte.