Fanatisch feministisch

Für ihre „Girlmonster“-Reihe haben sich die „Chicks on Speed“ mit der Performerin K8 Hardy, der Agitatorin A. L. Steiner und Lady Bitch Ray drei markante Gäste eingeladen

„Girl Monster“, das war der Name der ersten Anthologie über weibliche elektronische Musik überhaupt, erschienen auf dem Label der Elektro-Experimentiererinnen „Chicks on Speed“. Unter dem gleichen Namen veranstaltet das Quartett der ehemaligen Münchner Kunststudentinnen seit Ende September auf Kampnagel eine mehrteilige Reihe, die die „weiblich-kreativen Wirkungskräfte in der zeitgenössischen Kunstproduktion von Performance Art, über Musik und Theorie bis Videokunst“ auf die Bühne bringen soll.

Heute Abend steht die zweite Ausgabe der Performance-Musik-Theorie-Crossover-Abende an und diesmal dreht sich alles um das Motto „Fanatically Feminist“. Drei markante Vertreterinnen haben sich die „Chicks on Speed“ dafür eingeladen. Aus New York wurde die Performerin und Videokünstlerin K8 Hardy eingeladen, eine Mitgründerin des queer / feministischen Kunstkollektivs und Magazins „Lesbians To The Rescue“ (LTTR). Sie kritisiert in ihrer Performance, einer Mischung aus Handlungsaufruf und Hommage an Formen queer / feministischen Widerstands, militant-ikonische Frauenbilder.

Zum zweiten Mal dabei ist die ebenfalls aus New York kommende und mehr oder weniger fest mit den „Chicks“ assoziierte Künstlerin, Theoretikerin, Agitatorin und Kuratorin A. L. Steiner. Nachdem sie beim letzten Mal bei ihrer Lesung über den aktuellen Stand der Videokunst nur auf, nun ja, Video zu sehen war, gibt es sie diesmal bei „einem garantiert treffsicheren, fanatischen Plädoyer“ live zu erleben.

Den musikalischen Teil des Abends bestreitet schließlich die Bremer Rapperin und Schauspielerin Reyhan Șahin aka Lady Bitch Ray. Und sorgt damit sicher nicht nur für einen möglichen Ansatz zur türkisch-weiblichen Emanzipation und einen Gegenentwurf zu männlichen Chauvi-Rappern wie Bushido, sondern auch für ordentlich Gesprächsstoff im Foyer. ROBERT MATTHIES

Do, 13. 11., 21 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20