Familienbild mit Maler: „Im Winter ein Jahr“ von Caroline Link

DEL: MaxX; H: Hochhaus-Lichtspiele; HB: CinemaxX HB, Gondel, Schauburg; HH: Abaton, CinemaxX Dammtor, Elbe, Holi, Zeise; HL: Das Filmhaus; KI: CinemaxX KI, Metro Kino; OL: Casablanca

Eine Frau bestellt bei einem Maler ein Bild von ihren beiden Kindern, und der Preis wird nach der Größe vereinbart. Der Mann ist ein akademischer Buchautor, seine Frau Innenarchitektin, die Tochter studiert Tanz, Gesang, Schauspiel und Literatur - der Sohn hat sich erschossen. Jedes Familienmitglied hat eine andere Art, diesen Verlust zu verdrängen, und der Maler wirkt wie ein Katalysator, der die drei nach und nach dazu bringt, sich ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen zu stellen. Die Tochter soll eigentlich nur für das Gemälde Modell sitzen, aber langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, die nichts von dem Klischee-Verhältnis Maler/Modell hat, sondern sich viel überraschender und existenzieller gestaltet. Besonders Karoline Herfurth klingt immer so authentisch, als würde ihr das Gesagte gerade in den Sinn kommen. In der Rolle einer jungen Frau, die, um sich selber zu finden, immer an die Grenzen gehen muss, und dabei genau die richtige Balance zwischen Exaltiertheit und Depression findet, steht sie im Zentrum des Films.